Warum du Traurigkeit suchen musst, wenn du Freude willst.
Wie kannst du ein Gefühl des Hochs erkennen, wenn du das Tief zuvor nicht erlebt hast?
Doch fangen wir von vorne an: Heute möchte ich dir Nora, meine Klientin, und ihren blinden Fleck vorstellen. Ja richtig, du wirst ihn womöglich ebenso wenig kennen, wie Nora, denn jeder Mensch hat einen Punkt im Auge, an dem er komplett blind ist. Und in der Regel füllt das Gehirn den blinden Fleck aus. Wozu hast du dich stattdessen entschlossen, zu sehen? Oder andersherum gefragt: Was vermeidest du zu sehen?
Diese Frage habe ich meiner Klientin Nora, Teamleiterin in Frankfurt am Main, in einer Karriere-Coaching-Session gestellt, als sie mir erzählte, dass sie einen unsichtbaren Energiefresser in ihrem Leben vermutet, der sie runterzieht.
Jasmin, Business Coach für Frauen: „Wenn es dir also gerade an Freude mangelt, dann suche die Traurigkeit. Ergibt das einen Sinn für dich?“
Nora, skeptisch: „Ich möchte doch aber keine Schwere, und auch andere sollen sie tunlichst nicht bei mir sehen.“
KENNST DU DAS? Jeder hat in sich Gewohnheiten oder Abneigungen, die er vor anderen verborgen halten will. Jetzt wird es spannend: Häufig sind sie uns nicht einmal bewusst. Aber den anderen!
Jasmin, Business Coach für Frauen: „Dir ist die Schwere also bekannt, die unter dem Mangel an Freude liegt – den anderen jedoch nicht?“
Nora: „Schätze schon.“
Jasmin: „Und wenn ich dich jetzt frage, was dir nicht oder nur kaum bekannt ist, anderen hingegen sehr wohl – was könnte das sein, wenn wir bei dem Energiefresser bleiben?“
Nora: „Ich weiß es nicht.“
Jasmin: „Mal angenommen, es gäbe da einen blinden Fleck und er würde für dich antworten. Er könnte dir Feedback zu dir geben, da er die Dinge aus deinem Umfeld wahrnehmen kann. Du könntest ihn aktiv befragen, um Anteile dieses Bereichs in ihm zu erkennen, die er gesammelt hat, sozusagen. Der Bereich würde kleiner werden, da du nun mehr über dich und dein Verhalten oder auch deine Wirkung wissen würdest. Hätte der blinde Fleck denn eine Idee zu der ganzen Energiefresser-Sache?“
Nora: „Hm. Der blinde Fleck würde mir sagen, vielleicht fürchtest du dich vor der Schwere, die die Traurigkeit mit sich bringt, anstatt dich auf die Leichtigkeit zu freuen, die sich einstellt, wenn du dich richtig ausgeweint hast.“
Jasmin: „Dein blinder Fleck würde dir also sagen, du siehst erst das Negative?“
Nora, nickt: „Das war mir gar nicht bewusst.“
Konflikte können helfen, Vorlieben in unserem blinden Fleck zu erkennen. Entwicklung wird möglich.
„Mensch, erkennen dich selbst, dann weißt du alles.“ (Sokrates)
Erinnere dich: Wie viel Freude und Auftriebskraft liegt in dieser Leichtigkeit nach der Traurigkeit? Und sie ist bereits in dir. Du musst nur anfangen damit aufzuhören, wegzugucken.
Femolution Blog
Hey liebe Leserin,
wie schön, dass du hier bist! Was wolltest du deinen blinden Fleck schon immer gerne mal fragen? Und was würde er dir wohl antworten, wenn du ihm eine Stimme verleihst?
Ich freue mich auf deinen Kommentar.
Herzliche Grüße
Jasmin